Sie sind schon heute zu bemitleiden, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter jenes Labors oder jenes Instituts, das als erstes einen wirksamen Impfstoff gegen Covid-19 entwickelt. Denn vermutlich müssen sie zusehen, wie ihr Erzeugnis, das sie innert kürzester Zeit zum Wohl aller Menschen entwickelten, in die Hände macht- und geldgieriger Leute gerät. Erstere erhoffen sich geopolitische Vorteile, zweitere machen den grossen Reibach. Zum Kotzen, dieses Gerangel. Zum Kotzen, wenn sich Heilung nur leisten kann, wer genügend Devisen auf den Tisch blättert. Das Vorgehen erinnert unangenehm daran, wie viele Jahre es gedauert hat, bis Afrika endlich Zugang zu wirksamen Aidsmedikamenten bekam. Beziehungsweise von Roche (2017!) die Erlaubnis erhielt, Generika herzustellen, die zuvor auf dem Kontinent schlicht unerschwinglich waren. Und manchmal, ja, da hege ich Zweifel , ob der Mensche tatsächlich im Grunde gut ist.
Auf der anderen Seite stimmt mich auch heute Abend zuversichtlich, wie viele Menschen teilen, was sie haben. Nur schon ihr Wissen auf Wikipedia, wo ich soeben nachlesen konnte, wie Aids verlief (und noch verläuft) und wie Erkrankte dank Kombinationstherapie den Virus zwar nicht loswerden, aber doch ein normales Leben führen können.