Ein weiterer Tag im neu erwachten Sozialleben. Besuch bei F&F, beim Lieblingssohn und der Lieblingsschwiegertochter, wiederum in Zürich, wiederum auf einer grossen Terrasse. Im neunten Monat ist F. nun schon. Ich habe ihren prallen Bauch befühlt und Füsschen und Knie ertasten können. Das Kindchen ist nun schon in Startposition, will heissen, es liegt mit dem Kopf nach unten. Ob es wohl ahnt, weshalb es sich gedreht hat und was bald kommen wird? Licht, Lärm, Gerüche, Stimmen, raue Luft statt wärmende Muttersuppe…
Viel geredet, viel Sirup und Federweissen getrunken, Pizza gegessen, Eile mit Weile gespielt und dann wieder an den Bahnhof gehumpelt. Ja, ich bin mal wieder versehrt. Weil ich morgens zu viel aufs Mal vom Keller in die Küche tragen wollte, ist mir eine Flasche Weisswein aus der Hand gerutscht, hat auf dem Weg zu Boden den rechten Fuss erwischt, eine Prellung hinterlassen und ein veritables Loch in die Fessel gehauen. Nachbarin B. hat als versierte MPA die Wunde fachkundig verarztet, und ich habe mich in Gedanken für meine Dummheit geohrfeigt. Ausgerechnet jetzt, da ich täglich Stunden zu Fuss unterwegs bin, passiert mir so was.
Apropos Zürich: Wie voll nur schon die Josefwiese war und wie unbekümmert sich die Leute bewegten, hat mich erstaunt, um nicht zu sagen irritiert. Als ob es den Lockdown nie gegeben hätte und der Virus für alle Zeiten gebannt wäre. Da lob ich mir das Landleben, ich Landei.